Macht Bayern den Sack zu? Und was Giovanni Trapattoni dazu sagt…
by Jupp Suttner
D ie wirklich gute Nachricht für die Bayern: In der gesamten restlichen Saison treffen sie auf keinen „Kleinen“ mehr. Sondern nur noch auf Große. Am Finaltag 18. Mai gegen die Frankfurter Eintracht und jetzt nun, am vorletzten Spieltag, gegen den sozusagen RiesenBallsport e.V. Leipzig. Wieder mal also heißt es Rangnick vs. Hoeneß – die beiden lieben sich unendlich, seit 2008 Münchens Zündler Uli den schwäbischen Professor als „Besserwisser“ bezeichnete, dessen Teams im ersten Jahr ganz passabel abschneiden würden, die ihn jedoch im zweiten Jahr gerne entlassen würden.
Schnee von gestern – der bis heute nicht geschmolzen ist. Und so ganz richtiges Tauwetter wird es zwischen den zwei Alpha-Kerlen vermutlich auch in Zukunft nicht geben. Im Gegenteil – der Eventual-Transfer des Leipzigers Timo Werner zum FCB bietet beiden Protagonisten genügend Gelegenheit, ja keine Männerfreundschaft entstehen zu lassen.
Außerdem steht ja am 25. Mai noch das Pokalfinale in Berlin an, Rangnicks großes Ziel: Erster Titel für seine Bullen. Was zugleich bedeuten würde: kein Double für die Bayern. Bereits vor Wochen verkündete der RB-Coach, dass man ab einem rechnerisch unanfechtbaren Erreichen der Champions League die Liga links liegen lassen – sondern sich ausschließlich auf das Endspiel in der Hauptstadt vorbereiten werde. Womit er wohl die Trainingssteuerung zum Erreichen höchster Spritzigkeit am Tag X meinte.
Für die Bayern hingegen handelt es sich bereits diesen Samstag um ein Finale, denn: Mit einem Sieg wären die Kovac-Kicker Deutscher Meister – von Dortmund (zu Hause gegen Düsseldorf) nicht mehr einholbar. Am besten vielleicht mit einem 5:0, denn dann würde der FC Bayern (bisher 39 Gegentreffer im Laufe der Saison) den Spitzenreiter dieses Rankings (Leipzig, nur 35 eingefangene) auch in dieser Rubrik überholen.
Die Münchner Fans betrachten dieses Match in Sachsen durchaus etwas zwiespältig. Natürlich wäre ein Sieg super – und der Titel im Sack. Aber irgendwie wäre es schon dramatisch-schöner, die Schale erst am letzten Spieltag zu Hause in der eigenen Arena zu holen.
Mit Feuerwerk und Robbery-Jubel-Abschied, mit Goaßlschnalzern und Blasmusik und einem strahlenden Hoeneß..
Vor allem aber: ohne einen Rangnick im Stadion.
Jupp Suttner
A propos Sack. Giovanni Trapattoni führte hierzu einst aus:
„Be careful with the cat. Don’t say, that you have the cat in the sack, when you don’t have the cat in the sack“,
Leipzig, Deutschland