Die FC Bayern-DING/DANG/DONG-Kolumne von Jupp Suttner: SÜSSER TRIUMPH IM HÄDI-DADI-WARI-MATCH MIT GEIERN, HYÄNEN UND DER SCHWARZEN BESTIE

 

JUPP SUTTNERs FC BAYERN-KOLUMNE:

FUSSBALL IST DING, DANG, DONG.
ES GIBT NICHT NUR DING.

(Kick-Philosophie des einstigen FC Bayern-Trainers Giovanni Trapattoni)

 

FC Bayern-Lazio Rom 3:0 (2:0) / (Hinspiel 0:1)

 

 

SÜSSER TRIUMPH IM

 

HÄDI-DADI-WARI-MATCH

 

MIT GEIERN, HYÄNEN UND

 

DER SCHWARZEN BESTIE

 

 Der Anruf des Kumpels kam am späten Nachmittag. „Ich habe sie gesehen!“

Wen?

„Die Bestie!“

Bist Du im Tierpark?

„Nein, auf der Autobahn!“

Und schilderte, dass er eben den Bus von Lazio Rom überholt habe, mit der Aufschrift

LA BESTIA NEGRA

– die schwarze Bestie.

 

Ich beruhigte ihn. Das sei nur der Bus eines deutschen Fan-Clubs aus dem oberschwäbischen Bad Waldsee – nicht das Lazio-Gefährt. Denn die römische Mannschaft sei natürlich mit dem Flugzeug angereist.

Mein Kumpel zeigte zutiefste Enttäuschung. Doch keine Sensation in seinem Leben.

Und weil man einem Kumpel stets die absolute Wahrheit offenbaren muss, musste ich ihm einen weiteren Dämpfer erteilen:

„LA BESTIA NEGRA ist auch nicht italienisch, sondern spanisch – und ist die Bezeichnung der Real Madrid-Anhänger für den FC Bayern.“

Die Römer also kamen vom Himmel – und hatten vermutlich bereits von oben die Geier gesehen, die um die Münchner Allianz Arena kreisten. Und die Hyänen, die im Schatten des Fröttmaninger Berges dem Stadion näher und näher rückten.

Die Geier hatten es auf Thomas Tuchel abgesehen. Und die Hyänen auf die Reste, welche die Geier hinterlassen würden – sollte er das heutige Match verlieren, dieses Champions League-Achtelfinal-Rückspiel gegen Lazio Rom. Dann, so schrien die Geier und zischelten die Hyänen, würde er sofort gefeuert, der Tuchel Und ihnen zum Fraß vorgeworfen.

Ein wahres Hädi-Dadi-Wari-Spiel also, was nichts mit Didi (Hamann) zu tun hat, sondern die bairische Version (Hätte ich, täte ich, wäre ich) dieses Hätte-wäre-könnte-würde-Eventualitäten-Matches ist – für den FC Bayern und seinen Trainer. Tuchels letzte Chance, vielleicht Tuchels letztes Spiel. Wer würde ihn dann bis Saisonende vertreten? Würde er auch fliegen, wenn die Münchner nach einem Superspiel dramatisch im Elfmeterschießen unterlägen. Oder grundsätzlich bei einem Achtelfinal-Aus?

Doch dann kam alles anders. Schon am Presse-Büffet: Der FC Bayern legte statt feinster Warmgerichte wie bei Bundesliga-Begegnungen üblich lediglich mit Ablaufdatum heute belegte Sandwiches parat – also Kreis- statt Champions League.

Foto-Copyright: Jupp Suttner

Ob die UEFA hinter dieser Kargheit steckt? Den klösterlich lebenden Funktionären wären Einfälle dieser medieneinschüchternden Art durchaus zuzutrauen.

Oder war es doch der FCB selbst – damit die Journalist/inn/en genauso hungrig auf die Partie sein sollten wie die Spieler und der Trainer?

Auf dem Spielfeld jedenfalls trat der Hunger voll zutage. Weshalb die Bayernspieler sich gegenseitig ungemein fleißig mit Bällen fütterten. Und ein Tor schossen durch Harry Kane (39.), ein weiteres durch Thomas Müller (47.) und ein drittes erneut durch Harry Kane (66.).

Endstand 3:0, Viertelfinale erreicht. Dies sei „das Minimalziel für uns und den Club“ gewesen, so Tuchel, der sich bei der Teamsitzung vor dem Match im Rahmen seiner offensichtlich extrem emotionellen Ansprache, die er mit einem Tritt an die Tür unterstrich, den Zeh verletzte, die gesamten 90 Minuten deshalb sitzen musste, statt stehen konnte, hinterher nur humpelnd zur Pressekonferenz (siehe Foto)…

Foto-Copyright: Jupp Suttner

… gelangte und dort von heftigen Schmerzen („Vielleicht ist der Zeh gebrochen“) berichtete. Was ihm aber unwichtig erschien angesichts des Viertelfinaleinzuges. „Und jedes Team, das im Viertelfinale steht, möchte ins Finale. Wir auch.“

Und dieses Finale am Samstag, 1. Juni, im Wembleystadion zu London dann für sich entscheiden? Ob er sich jetzt mit einem Champions League-Gewinn aus München verabschieden möchte?, fragte ein Reporter. „Der Champions League-Titel“, so Champions League-Gewinner Tuchel (2021 mit Chelsea, 1:0 gegen ManCity, Siegtorschütze Kai Havertz), „ist der schwerste Titel, der in Europa zu holen ist. Ich würde sagen, die höchste Trophäe der Welt. Wenn wir das erreichen wollen, müssen wir Schritt für Schritt denken.“

Man habe „heute eine sehr gute Mannschaftsleistung geboten, sehr konzentriert, sehr solide.“ Und: „Wenn Du ein Tor schießt, verändert dies das Selbstvertrauen – so wurden wir dominant und blieben es das ganze Spiel über. Es war eine schwierige Aufgabe und wir haben sie gut gelöst.“

So gut, dass die Geier mit eingezogenen Köpfen entschwanden und die Hyänen ihre Schwänze ein- und sich selbst ins Innere des Fröttmaninger Berges zurückzogen.

Sowie die schwarze BESTIA NEGRA-Bus-Bestie fröhlich aus München abreiste – und sich vielleicht bereits auf das Viertelfinale mit eventuell Real Madrid einstimmte. (Viertelfinal-Auslosung am 15. März, Viertelfinales am 9./10. Sowie 16./17. April).

Sollte als Viertelfinal-Gegner der Bayern bei der Auslosung hingegen Inter Mailand oder SSC Neapel gezogen werden: Dann, verehrte Römer/innen, haltet ihr doch bitte garantiert zu den Münchnern.

Grazie.

Nach dem Schlusspfiff. Foto-Copyright: Jupp Suttner

DING

(Super):

Dass es für den FCB in dieser Saison doch noch um etwas geht.

DANG

(Beruhigend):

Dass der FC Bayern 1974/75 in der Bundesliga nicht gerade überzeugte (10. Platz mit Beckenbauer und all den 74er-Weltmeistern im Team) – dafür jedoch den Europapokal der Landesmeister (heute Champions League) holte. Und eine Saison später – 1975/76 – reichte es in der Bundesliga nur zu Rang 3 hinter Gladbach und dem HSV – aber gleichfalls zum Gewinn des Europapokals der Landesmeister.

DONG

(Auch nicht schlecht):

Dass es sich echt lohnt, eine von Prime Amazon übertragene Champions League-Partie live im Stadion zu verfolgen – man erfährt dort rund 45 Sekunden früher als die Zuschauerschaft zu Hause, wenn ein Tor gefallen ist. Denn der Streamingdienst hinkt rund eine Dreiviertelminute hinter der Echtzeit her. Von wegen live…

Grandiose Choreo der Münchner Südkurve vor dem Lazio-Spiel – das Münchner Kindl und ein Gruß der Stadt. Den Duce-Gruß hingegen Lazio-Anhänger im Hofbräuhaus. Was für super idiota – um es italienisch auszudrücken. (Übersetzung von Google – ich selbst kann kein italienisch…) Foto-Copyright: Jupp Suttner

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