12.03.15 | FC Bayern – Werder Bremen 5 : 0
2002 fand die Grundsteinlegung der Münchner Allianz Arena statt. Seitdem bildete dieser Stein nicht etwa die Grundlage des Fröttmaninger Stadions, sondern lagerte – in einem Schuppen irgendwo im Münchner Norden. Erst an diesem Samstag wurde er an seinem Ursprungs-Ort zurück transportiert und in einer absolut nichtfeierlichen fast schon Nicht-Zeremonie präsentiert. Nicht etwa den 77 000 im Stadion, sondern etwa 7 Journalisten. „Endlich eine Veranstaltung“, freute sich FC Bayern-Pressesprecher Markus Hörwick, „bei der wir jeden Medienvertreter persönlich mit Handschlag begrüßen können.“
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Es wurde ausgeführt, was in dem 120-Kilo-Brocken (1 x 1x 1 m) damals alles eingemauert wurde. Zum Beispiel die Baupläne der Arena und die fünf Münchner Tageszeitungen nebst FAZ und Welt. So die offizielle Version. Doch wenn jemand heimlich diesen Beton-Ötzi schänden und bei Nacht und Nebel öffnen würde, so fände er in diesem 2002er-Gebilde vermutlich auch:
Die 6,7 Millionen Euro des DFB.
Die 2001er-Steuererklärung von Uli Hoeneß.
Das Gebiss, mit welchem Titan Kahn Gegner und Mitspieler traktierte.
Die zwei Minuten, die Bayern im Champions League-Finale gegen Manchester United fehlten.
Der Ball, den Entlauber Adolfo Valencia mal aus dem Strafraum bis außerhalb des Stadions drosch und der seitdem vermisst wurde.
Ein Flankenlauf des Willy Sagnol beim Champions League-Final-Gewinn 2001 gegen Valencia. (Nicht Adolfo.)
Und etliches mehr.
Vielleicht sollte man ja nach jeder absolvierten Dekade so einen Grundstein legen und mit Grundlegendem füllen. 2016 würde man garantiert die 4-2-4-/-3-5-1-1-usw.-Baupläne des Super-Super-Super-Architekten Pep-Pep-Pep Guardiola dort drapieren. Sowie ein kleines Schild mit der Aufschrift:
„Das leichteste Spiel des bisherigen Jahrhunderts“.
Und klein darunter:
„Bayern gegen Bremen, 12. März 2016, 5:0.“
So ginge denn auch noch Werder in die Geschichte dieser Spielstätte sein. Es wäre die einzige Chance der Belanglosen von der Weser, in München mal berühmt zu werden. Mit ihrer Spielkultur jedenfalls schaffen sie es – seit Jahren bereits – an der Isar nicht mehr. Da fehlt es hinten und vorne. Kunst und Widerstand entbehren eines jeglichen Grundsteins. Wahrscheinlich lagert er in irgendeinem Schuppen – im Bremer Norden.
Jupp Suttner
DING (super): Dass Bayern die Kräfte für das Turin-Match schonen konnte.
DANG (auch nicht schlecht): Dass Götze wieder mal dabei war..
DOOOOOONG (beruhigend): Dass so wie die Schweden keine Brasilianer die Bremer eben keine Mainzer sind.