FC Bayern – Ding, Dang, Dong | WARUM THOMAS MÜLLER EIN PAAR KASTEN BIER BEZAHLEN MUSS
Die Schuld trifft Pep. Die Schuld an Thomas Müllers Niedergang. Denn eine Verschwörungstheorie von vielen lautet:
Beim Halbfinalhinspiel der Champions League 2016 in Madrid gegen Atletico nominierte der damalige FC Bayern-Trainer wen nicht? Genau. Müller.
Und demontierte damit dessen berühmtes Selbstbewusstsein.
Wen ließ Guardiola im darauffolgenden Bundesligaspiel über 90 Minuten durch spielen, um ihm dadurch zu signalisieren, dass er beim Rückspiel gegen Atletico drei Tage später nicht zum Einsatz kommen werde? Genau. Müller.
Und versetzte damit dessen Mia-san-mia-Feeling den nächsten Schlag.
Wer kam aber dann überraschenderweise doch zum Einsatz im Rück-Match gegen Madrid? Genau. Müller.
Doch mit einer derart angeknacksten Psyche, dass ihm gar keine andere Wahl blieb, als: den entscheidenden Elfer zu verschießen. Woraufhin Pep sich wie Pilatus die Hände in Unschuld habe waschen können: Sehet her – ich habe doch gleich gewusst, dass es mit Müller nicht klappt. Aber ihr habet mich so sehr bedrängt…
Und seit jenem verschossenen Strafstoß, der auf Pep zurück zu führen sei, befinde sich Müller in der Krise.
Armer Müller. Wie viele Theorien er doch seitdem vernehmen musste, wieso es bei ihm mit dem Bumm nicht mehr funktioniere. Aber so ist es halt, wenn der Torschuss über Monate hinweg aus setzt. Dann ist die Wahrheit auffem Platz eine ausgesprochen unangenehme.
Wobei es bei Thomas Müller momentan nicht einmal mehr um eine TORflaute – sondern um eine ausgesprochene SPIELflaute geht. Der Bayer bringt 2017 einfach nichts mehr zuwege. Gegen Schalke etwa, letzten Samstag:
Eine einzige gute Aktion in 92 Minuten, noch zwei weitere, die irgendwie so gingen – und der Rest: bitteres Schweigen. Egal, ob Müller es mit dem linken Fuß probierte oder dem rechten Oberschenkel, ob mit dem Kopf, der Spitze oder der Hacke – alles Ka…kophonie. Ein Kick-Missklang nach dem anderen. Verursacht durch fehlendes Selbstvertrauen.
Wie es zurück erhalten? Vielleicht mit der Bibi-Methode. Die geht so: Vor rund 30 Jahren hatte mal der Team-Kapitän einer Thekenmannschaft des nachts bei dem Münchner Radio-Psychologen Jens Corssen angerufen und ihm das Problem mit dem Bibi geschildert. Jener habe in der entscheidenden Partie der letzten Saison den alles entscheidenden Elfmeter verschossen – und sei seitdem nicht mehr wieder zu erkennen. Obwohl die Mannschaft ihn doch dauernd tröste und ihn, den Bibi, unentwegt darauf hin weise, dass dies doch nichts aus gemacht habe bzw. aus mache, das mit dem Elfmeter!
Der Psychologe wusste sofort einen Rat: „Falsch! Ihr müsst dem Bibi sagen: ‚Bibi – das mit dem Elfmeter war echt Mist! Hat uns allen geschadet. Und dafür zahlst Du jetzt der Mannschaft ein paar Kasten Bier!“. Dann sei die Sache ausgeräumt.
Ob es so kam und die Thekenmannschaft mittels kräftigen Trinkeinsatzes dem Bibi die Bürde der Schuld von der Schulter nahm und der Bibi ab da wieder klasse kickte – wir wissen es nicht. Aber was wir sicher wissen:
Dass Müller es mit dieser Methode mal probieren sollte.
Und einen der Kästen sollte er natürlich nach Manchester schicken.
Zu Pep.
Vielleicht spendiert DER dann ja auch ein paar.
Jupp Suttner
DING (super): Dass die Bayern trotz des tristen 1:1 ihren Vorsprung an der Tabellenspitze sogar noch ausbauen konnten – „Danke BVB“, jubeln die FCB-Fans angesichts des Dortmunder Sieges gegen RB Leipzig.
DANG (auch nicht schlecht): Dass man im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen Wolfsburg am morgigen Dienstag so rasch wie möglich beweisen kann, dass es wirklich nur am Unvermögen zur „Leidensfähigkeit“ (Ancelotti nach dem 1:1) liegt und nicht etwa daran, dass man alles unter Pep Erlernte längst weder vergessen hat.
DOOOOOONG (beruhigend): Dass auch Arsenal, der nächste Champions League-Gegner, zur Zeit patzt.
FUSSBALL IST DING, DANG, DONG.
ES GIBT NICHT NUR DING.
(Kick-Philosophie des einstigen FC Bayern-Trainers Giovanni Trapattoni)
Die aktuelle
FC Bayern-Kolumne
von Jupp Suttner
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