DER BRENNINGER | DIE BIER-THERAPIE DES MITTELSTÜRMERS

Seit einigen Wochen bereits ist die Fußball-Freiluft-Saison von Brenningers Kick-Clique beendet. Doch Brenningers Kumpel Max hadert immer noch, wenn sie sich am Stammtisch treffen. Denn der „Mittelstürmer“, wie alle den Max nennen, hat im Sommer einen wichtigen Elfer versemmelt. Und wirkt seitdem irgendwie depressiv.

Obwohl Brenninger und die anderen ihn ununterbrochen trösten, dass das beileibe nicht so tragisch gewesen sei.

Ein vergeigter Elfmeter – na und?

Doch nichts ist unmöglicher, als einen Untröstlichen zu trösten. Und wer ihm wirklich helfen will – muss irgendwann seinen Trost beenden. Sagt der Münchner Diplom-Psychologe Dr. Jens Corssen. Der leitete einst eine Radio-Sendung, während derer Menschen bei ihm anrufen, ihr Herz ausschütten und Rat erbeten konnten.

Einmal – Brenninger hörte es seinerzeit live – rief der Kapitän einer Münchner Kreisliga-Mannschaft an und teilte mit, „dass der Biwi nix mehr redet und bei jedem Spiel in der Kabine immer ganz apathisch in der Ecke“ hocke. (Wie der Max am Stammtisch.) Weil jener Biwi beim Elfmeterschießen den entscheidenden Ball verschossen und dem Team dadurch den Aufstieg vermasselt habe. (Wie der Max.)

Dr. Corssen riet im Radio – vom Trost nun endlich Abstand zu nehmen. Und stattdessen dem Biwi den Kopf zu waschen. Dass es zwar blöd für das Team gewesen sei, dass er den Strafstoß vermurkst habe. Aber dass er das gut machen könne: indem er für die gesamte Elf einige ordentliche Kästen Bier stifte! Das Ritual des Bierkastenbezahlens – eine Art kickueller Ablass: ab diesem Moment sei die Welt wieder in Ordnung.

„Also Max“, drang der Brenninger grinsend in den Mittelstürmer, „jetzt weißt, wie Du wieder glücklich wirst!“

Der Max verstand sofort und orderte eine Runde für alle. Sowie gleich eine zweite hinterher.

Das Helle schmeckte ausgezeichnet. Und jedes Mal, wenn sie das Glas hoben, riefen sie aus:

„Prost, Du alte Flasche!“

Und der Max lächelte so selig, als habe er gerade den wichtigsten Elfer seines Lebens verwandelt.

Wer den Brenninger nicht kennt: Der ist  47 Jahre jung, 1,77 m groß, bisweilen bis zu 80 kg schwer und ein typischer Freizeitsportler. Er ist auch oftmals auf Reisen. Was er unterwegs und zu Hause erlebt, lesen Sie jeden Dienstag auf Reise-Stories.de – niedergeschrieben von Jupp Suttner. Wobei schon allein am Alter ersichtlich ist, dass der Autor NICHT der Brenninger ist. Wer genau hinter B. steckt – wer weiß das schon…

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