Ding | Dang | Dong | DER HSV, DIE ALTEN SOCKEN UND DER TOD

FC Bayern – Hamburger SV

25. 02. 2017

8 : 0  (3 : 0)

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In guten Romanen riecht es bisweilen nach alten Socken und dem nahen Tod. Olfaktorisch ähnlich offenbart sich die Abstiegsangst. Ein ekelerregendes Odeur.  Nur beim HSV nicht. Dort riecht es zu jeder Tages-, Nacht- und Jahreszeit wie in Panama – von oben bis unten nach Banane. Das rührt von den guten alten Zeiten her, als beim 1983er-Europapokal-der-Landesmeister-Gewinner noch Manni Kaltz im Team stand, der weltbeste Hereinbringer von Bananenflanken. Und irgendwie träumen sie beim Hamburger SV wohl noch immer vom fabelhaften Einst statt sich zu schaudern vor dem grauenhaften Jetzt.

Dass ausgerechnet in der Hansestadt vor hunderttausend Dekaden die Bananenflanke so gut gedieh, lag nicht zu letzt daran, dass es keine bessere Bananen-Stadt in Deutschland gab und gibt als Hamburg mit seinem Hafen, wo vermutlich jeden Tag ganze Mega-Tonnen der Südfrüchte verladen werden. Etwas schwerer tut man sich beim HSV hingegen damit, wenn es um das Verladen von Gegenspielern geht. Sonst stünde man nicht im Kellerbereich der Tabelle. Ausgesprochen gut dafür sind die Hamburger Spieler im verladen WERDEN. Wir sagen nur:

3:44.

So lautet die Bilanz des HSV in den vergangenen sieben Begegnungen beim FC Bayern.  Detailliert: 0:6, 0:5, 2:9, 1:3, 0:8, 0:5 und nun wieder 0:8.

Weitere Zahlen jener Samstags-Partie:

Ancelotti feierte sein 1000. Pflichtspiel als Trainer.

Es war der 17. Nicht-Sieg des HSV gegen Bayern hintereinander (letztmals 1:0 im September 2009).

Lewandowski steht nun dank Hattrick bei 19 Treffern in der laufenden Saison und damit an der Torjäger-Spitze.

Vidal vollführt die meisten Ballkontakte (104), Thomas Müller lieferte die häufigsten Torschussvorlagen (5), der FC Bayern besaß 72 % Spielanteil und gewann die Kategorie „Schüsse auf das Tor“ mit 12:1.

Wir könnten noch 1001 weitere Zahlen aufführen. Es setzte Statistik-Ereignisse en masse. Fakten ohne Ende. Nur in einem Bereich stand hinterher nichts Zählbares:

Bananenflanken: 0.

Der stark gekrümmte Flugball aus dem Halbfeld in den Strafraum hinein, ausgeführt unter streichelnder Mitwirkung des Innenristes und des Großzehenknochens, die in einer Art fließendem Gemeinschaftswerk zur gewünschten Rotation der Kugel bei tragen, existierte an jenem 23. Februar 2017 einfach nicht.

Trotzdem konstatierte der FC Bayern: alles Banane.

Während sie beim HSV nun vielleicht allmählich doch damit beginnen sollten, sich mit dem Geruch von alten Socken und dem drohenden Bundesliga-Tod zu beschäftigen.

Der bitterer riecht als jede noch so verfaulte Banane.

Jupp Suttner

DING (super):  Dass die Bayern zum 1000. Coaching von Ancelotti spielten wie unter Pep.

DANG (auch nicht schlecht): Dass die Tordifferenz inzwischen wie ein weiterer Punkt Vorsprung in der Tabelle wirkt.

DOOOOOONG (beruhigend):  Dass man trotz der frühen Auswechslung Lewandowskis in der Lage war, den bisherigen Gegen-den-HSV-Heim-Rekord (8:0) ein zu stellen. MIT Lewi wäre freilich auch noch die Gegen-den-HSV-Heim-Torhöchstzahl (9:2) geknackt worden.

FUSSBALL IST DING, DANG, DONG.
ES GIBT NICHT NUR DING.

(Kick-Philosophie des einstigen FC Bayern-Trainers Giovanni Trapattoni)

Die aktuelle
FC Bayern-Kolumne
von Jupp Suttner

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