FC Bayern – Ding, Dang, Dong | ULI HOENESS – DER MANN VON 1932

Es gibt nur ein Rudi Völler. Und es gibt nur ein Fred Joch. Der 75jährige Münchner  ist der weltweit einzige Fotograf, der sämtliche 25 deutsche Bundesliga-Meistertitel-Entgegennahmen des FC Bayern abgebildet hat. „Die erste war 1969“, so seine Erinnerung, „da hat der Franz-Josef Strauß die Schale überreicht. Und zwar nicht an den Kapitän, sondern an Sepp Maier – weil er den kannte.“

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FC Bayern – Ding, Dang, Dong  |  ULI HOENESS – DER MANN VON 1932

FC Bayern – Hannover 96

3 : 1  (2:0)

14.05.2016

Den einzigen deutsche Meistertitel, den der FCB außerhalb der Bundesliga errang, hat Fred Joch nicht fotografiert. Das war 1932. Als die Münchner am Samstag für alle 26 Eroberungen je einen Spieler pro Jahr sinnbildlich auf den Rasen baten – von Beckenbauer 1974 bis Arjen Robben 2015 -, wurde WER dem Jahre 1932 zugeteilt? Uli Hoeneß. Gerührt betrat er den Rasen der Arena, genoss die Ovationen der Ränge. Doch wer weiß, ob diese Zuteilung in die ganz große Historie nicht auch ein Fingerzeig war, dass er bereits der Vergangenheit angehört.

*

Die Zukunft hingegen ist bei den Bayern auf alle Fälle Rotweiß. Das Team lief bereits am Finaltag 2015/16 mit den Trikots und Hosen 2016/17 auf. In Höchstform dabei: Thomas Müller im Duett mit David Alaba – die beiden parodierten in einem klickmäßig sofort über die 100 000 Betrachter in die Höhe schießenden Youtube-Spot den früheren Bayern-Verteidiger Sammy Kouffur, der einst leidenschaftlich singend rote Trikots und weiße Hosen gefordert hatte. Zusätzliche Erkenntnis für Alaba: „Rot und weiß? Österreich!“:

Rot-weiße Trikot .. wir wollen rot-weiße Trikots …

Guardiola tobte. Und stauchte Benatia seines taktischen Abwehrverhaltens wegen zusammen, als ginge es in dem Match des Meisters gegen Absteiger Hannover tatsächlich noch um etwas. Der Marokkaner lauschte den Anweisungen seines Chefs mit der Unschuldsmiene eines Bambis. Doch wird vermutlich ein paar Zentimeter hinter diesem treuherzigen Blick den Satz geformt haben: „Noch eine Woche – dann sind wir getrennte Leute. Das halte ich noch durch…“

Für den spanischen Trainer war es der letzte Auftritt als Bayern-Coach in der Münchner Allianz Arena. Der Abschiedsbeifall der Zuschauer fiel nach Karl-Heinz Rummenigges Lobesrede weder negativ noch überschwänglich aus. Denn ein Trainer der Herzen wurde Guardiola, der von den Spielern abends bei der Party mit stehenden Ovationen gefeiert wurde, nie. Auch wenn er – ehe die Fans am Samstag den Innenraum stürmten – minutenlang wie beseelt und voll entrücktem Glücks mit der Schale in der Hand auf dem Rasen stand. Vielleicht auch deshalb nicht, weil er in den drei Jahren seines Aufenthaltes lediglich ein einziges Interview gab – dem FC Bayern-Magazin. Wer jedoch sich den Medien entzieht, entzieht sich im Endeffekt auch den Fans. Es war das gute Recht von Pepi Controletti, Abstand zu wahren. Doch die Distanz besaß eben ihren Preis. So wie er seinem Team bei brachte, stets in Ballbesitz zu bleiben und die anderen gar nicht erst mitspielen zu lassen – so hielt er es auch in punkto privater Öffentlichkeitsarbeit. Am Sonntag erklärte er in einem Interview des Bayerischen Fernsehens: „Ich wollte immer durch meine Spieler und durch meine Spielweise sprechen. Nicht Worte, Worte, Worte…“ Und gestand außerdem:

„Ich werde meine Wohnung hier behalten. Ich werde immer wieder nach München zurück kehren. Ich liebe diese Stadt. Die freundlichen Menschen, die einen unbehelligt mit der Familie spazieren gehen lassen. Und die Kinder sind sehr traurig, weil sie die Schule verlassen müssen.“ Rund 10.000 Fans hatten sich am Sonntag  bei der Siegesfeier auf dem Münchner Marienplatz eingefunden – und ein Mädchen hatte sich sogar PEP auf die Wange geschrieben und mit einem roten Herz umrahmt. Zumindest bei diesem weiblichen Fan hatte er sich ins Innerste gecoacht. Während ALABA ja ALLE lieben. Vor allem, als er vom Rathausbalkon die momentane austrianische  Nationalhymne zu intonieren sich bemühte: „Ham kummst – a schware Partie“. Das Lied handelt von einer durchsoffenen Nacht und ihren Folgen.

Im Gegensatz zu Pep nicht verabschiedet wurde am letzten Spieltag Mario Götze. Doch vielleicht schlägt ja noch einmal seine große FC Bayern-Stunde: Wenn er nächsten Samstag beim Pokalfinale gegen Dortmund kurz vor Ende eingewechselt wird und das entscheidende Tor erzielt. Übung darin besitzt der Weltmeister. Und warm geschossen hat er sich auch bereits – erzielte zwei Treffer beim 3:1 gegen Hannover. Vielleicht überlegt der neue Bayern-Übungsleiter Ancelotti es sich ja doch noch mit ihm.

1.275.000 Zuschauer sahen in dieser Bundesliga-Saison zu Hause den FC Bayern. 17 Mal ausverkauft. 75.000 davon bejubelten am Samstag Robert Lewandowskis 30. Saisontreffer. Erstmals seit 1976/77 (Dieter Müller vom 1. FC Köln, 34 Tore) schaffte ein Bundesligaspieler es wieder, innerhalb einer Spielzeit öfter als 29 Mal ein zu schießen. Ein 21.-Jahrhundertrekord des Polen sozusagen. Und einen Allzeit-Rekord des FC Bayern galt es noch zu registrieren: nur 17 Gegentore in den 34 Begegnungen. (Bisher 18 in den Saisons 2013/14 und 2014/15.) Die starke Defensivleistung trug erheblich dazu bei, dass der 4. Titel hintereinander (weiterer Rekord, wie jedermensch weiß) erobert werden konnte. Aus Mia san mia wurde Vier san Vier und die 4ever-Leistung gilt als Fourmidabel.

Nun streben die Münchner die Handvoll an. Mia san Fünf. Oder so ähnlich. Falls nächste Saison nicht der BVB die Schale sich krallt. Dann heißt es für den FC Bayern: Fivendeckel.

Movie von der Meisterfeier 2016 auf dem Münchner Marienplatz bzw. Rathaus-Balkon:

DING (super):  Der Vierer-Rekord.

DANG (auch nicht schlecht):  Dass dank des Zukaufs eines Weltmeisters nächste Saison eine gigantische Vierer-Abwehrkette sich offenbart – mit Lahm rechts, Alaba links und Boateng/Hummels in der Mitte. 

DOOOOOONG (beruhigend):  Dass Dortmund vor dem Pokalfinale nächsten Samstag in Berlin anscheinend etwas außer Form geraten zu sein scheint – nur 1 Punkt aus 2 Spielen zum Bundesliga-Schluss.

FUSSBALL IST DING, DANG, DONG.
ES GIBT NICHT NUR DING.

(Kick-Philosophie des einstigen FC Bayern-Trainers Giovanni Trapattoni)

Die aktuelle
FC Bayern-Kolumne
von Jupp Suttner

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