FC Bayern – SC Freiburg
20. 05. 2017
4 : 1 (1 : 0)
Die Südkurve jubelte: Drei Tore durch Robben! Innerhalb nur zwei Minuten!! Und vor allem: alle mit dem RECHTEN Fuß erzielt!!! Ein deutliches Indiz: Es muss nicht jeder Sohn nach seinem Vater geraten. Den Hattrick nämlich hatte Robben jun. erzielt – bei der Meisterschaftsfeier des FC Bayern auf dem Rasen der Allianz Arena. Wo jedes Jahr die gleiche Zeremonie zelebriert wird:
Zuerst schreiten Funktionäre zum Podium am Anstoßkreis – begleitet von Pfiffen, die einfach gepfiffen werden müssen. Selbst wenn der Papst im Auftrag der DFL oder des DFB da unterwegs wäre: Es würde gepfiffen werden. Ein Ritual.
Dann erhalten die Bayern von den Ausgepfiffenen die Schale, stemmt zuerst Lahm sie in die Höhe, Konfettikanone an, FC Bayern for ever number one, Stern des Südens, We are the Champions – und schon werden von bedirndelten Schönheiten Weißbier-Krüge gereicht. Und es beginnt die Jagd. Auf den Trainer, auf die Mitspieler, auf alles in der Nähe. Wer nicht mit Weißbier überschüttet wird, war irgendwie nicht dabei.
Das spannendstes Duell dieses Samstags endete um 18:09 Uhr, was rein rechnerisch in der 134. Minute der Partie gegen den SC Freiburg gewesen wäre: Da erst gelang es Co-Trainer Hermann „Der Alte Mann Und Das Bier“ Gerland, Jung-Kicker Renato Sanches mit Gerstensaft zu bespritzen. Fast eine halbe Stunde lang war er ausschließlich ihm auf den Fersen gewesen. Wie ein Jäger einer Antilope. Die irgendwann ermüdete.
Und dann eben – jedes Jahr wieder – die Kinder der Kicker. Eines entzückender als das andere. Alle in FC Bayern-Trikots – mit der Nummer des Vaters hinten drauf. So dass alle Feiernden auf den Rängen sofort wissen:
Aaaah – der kleine Lahm! (Noch kleiner als sein Vater.)
Aaaah – der flinke Wusler mit der Nr. 7 ist Ribérys Filius!
Aaaah – die Nummer 14: Alonsos Nachwuchs!
Die Bewegungen der Minis ähneln jener ihrer Erzeuger oft auf verblüffende Weise.
Und so war das eben am Sonnabend: Die Senioren, Lahm und Alonso, gingen. Die Jungen kamen. Wie im richtigen Leben.
Es sei ein Blödsinn, hat kürzlich jemand kund getan, dass Fußball das Leben wider spiegele. So ein Blödsinn, dies zu behaupten. Natürlich spiegelt Fußball das Leben wider. Wahrscheinlich gab es sogar zuerst den Fußball – und dann erst kam das Leben. Gott hatte den Ball über die Bande des Paradieses gekickt – und mit diesem Fehlschuss den Urknall verursacht.
Aus welchem wiederum wir entstanden – sowie auch die Hölle. Sie heißt Relegation. Und steigt demnächst.
Freilich nicht für den FC Bayern. Dort fahren sie jetzt in Urlaub und spielen mit den Kindern.
Hoffentlich gibt Robben sen. den Ball dabei ab.
Jupp Suttner
DING (super): Dass Der FC Bayern zum 5. Mal hintereinander Deutscher Meister ist.
DANG (auch nicht schlecht): Dass sogar der dritte Keeper des FC Bayern (Tom Starke) stark ist.
DOOOOOONG (beruhigend): Dass Manuel Neuer mit seinen Krücken zumindest schon so fit ist, dass er mit den Gehhilfen ins Publikum winken kann.
FUSSBALL IST DING, DANG, DONG.
ES GIBT NICHT NUR DING.
(Kick-Philosophie des einstigen FC Bayern-Trainers Giovanni Trapattoni)
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von Jupp Suttner
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