FC Bayern – SC Freiburg
14. 10. 2017
5 : 0 (2 : 0)
Kaum coacht Heynckes den FC Bayern, schon juppt es wieder in München. Was weitaus temperamentvoller dünkt, so es josefln würde. Oder detlefln. Oder winfriedln. Nein – Jupp ist schon der ideale Name, um energisch die Dinge in die Hand zu nehmen! Und den FCB in eine erfolgreiche Nahzukunft zu führen.
Wofür jedoch durchaus ein Blick in die Nahvergangenheit von Nutzen scheint. Eine kleine Bestandsaufnahme. Welche ergibt, dass der FC Bayern 17 Spieler besitzt, von denen jeder einzelne eine Qualität besitzt, die einen Stammplatz garantieren sollte. Barnat und Rafinha sind bei jenen 16 natürlich NICHT mitgerechnet.
17 Mann für 11 Plätze – da hilft nur Rotation. Einerseits. Doch andererseits: ZUVIEL Rotation kann die Verantwortung dafür tragen, dass die Mannschaft nie zu einer eingespielten Einheit sich verbindet. Rotation ist nötig und Rotation kann falsch sein – ein eigentlich unlösbares Dilemma. Gegen das nur eines hilft: Dem Team ein System zu verordnen, das alle 17 gleichermaßen beherrschen.
Dies zu realisieren wird die Hauptaufgabe von Peter Hermann sein, dem Assistenztrainer des FCB. Heynckes’ Job wiederum ist es, erstens eine Hierarchie innerhalb der Mannschaft zu etablieren. Und zweitens, genauso wichtig, dafür zu sorgen, dass dieses Kastensystem auch tatsächlich von allen anerkannt wird.
Das bedeutendste psychische Element im Hochleistungssport ist Selbstvertrauen. Gegen Freiburg dokumentierten die Münchner jenes von Anfang an – mia san mia und wer seids ihr? Die Münchner agierten, als sei jener berühmte Ruck durch sie gegangen. Ob dies bereits das Werk des neuen Trainergespanns war – weiß nun wirklich niemand. Immerhin bewirkte das bei der Ex-Ancelotti-Equipe durchgeführte Reset mit seinem back to the jupps, dass bereits rund 400 Sekunden nach Anpfiff das 1:0 durch Thomas Müller fiel, der später auch noch einen Assist zu einem weiteren Treffer kreierte. Es müllert also auch wieder an der Isar.
Alles das Blitzschnell-Werk von Heynckes und Hermann? Lässig winkt der Chefcoach da in der Pressekonferenz nach dem Spiel ab: „Wir haben uns zwar intensiv vorbereitet“, so Heynckes, „und die Mannschaft hatte eine gute Raumaufteilung und nahm gute Tempowechsel vor. Aber wegen der tröpfchenartigen Rückkehr der Spieler von ihren verschiedenen Nationalteams war an ein richtiges Mannschaftstraining ja noch gar nicht zu denken.“
Heynckes erkannte „einen positiven Anfang nach den letzten Wochen. Aber es liegt noch einiges an Arbeit vor uns.“ Vor allem, was die Aktionen nach hinten betreffe. „Wenn man defensiv gut steht, kann man auch mal 1:0 oder 2:0 gewinnen.“ Während die Spieler heute „nach dem 2:0 nur noch geschaut haben, wie sie das 3:0 und 4:0 und 5:0 erzielen können.“
Dem Publikum war es recht. Lieber ein 5:1 mit Gegentor als ein 2:0 ohne Selbstdüpierung. Doch das Publikum ist ja auch kein Fußballlehrer. Sondern ein Zirkusbesucher. Und wenn es „juppjuppjuppjuppjupp“ schreit, dann meint es garantiert nicht die Defensive. Sondern einfach – die Rückkehr zu den guten alten Bayern-Zeiten. Inklusive Dusel. Und vielleicht doch noch einer Weißbierdusche am Saisonende.
Josef Suttner
DING (super): Dass beim FC Bayern wieder Aufbruchstimmung herrscht.
DANG (auch nicht schlecht): Dass es bei den Münchnern nicht nur juppt, sondern auch wieder müllert.
DOOOOOONG (beruhigend): Dass das „richtige“ Heynckes/Hermann-Training ja noch gar nicht begonnen hat – und trotzdem schon 5:0 gewonnen wurde.
FUSSBALL IST DING, DANG, DONG.
ES GIBT NICHT NUR DING.
(Kick-Philosophie des einstigen FC Bayern-Trainers Giovanni Trapattoni)
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von Jupp Suttner
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