Ein Dreier für die Bremer? – Höchstens im Swinger-Club!

18.10.14  |  Bundesliga  |  FC Bayern – Werder Bremen  |  6:0


Pep Guardiola:  BIN ENTTÄUSCHT VON LAHM!

Ein Dreier nächste Woche für Bremen gegen Köln?
Höchstens in einem Swingerclub.

Die Schweden sind keine Brasilianer. Werder ist kein Polen. Und Bremen ist kein Irland. Drei unumstößliche Wahrheiten des Fußballs seit diesem Samstagnachmittag. Gut, das mit den Schweden wusste man schon vorher. Aber in punkto Werder/Polen/Bremen/Irland hatte wenigstens ein Hauch Hoffnung bestanden – zumindest bei Bremen-Coach Robin Dutt, der zwei Tage vor dem Anpfiff die Chancen seines SVW gegen den FC Bayern als eben so groß eingestuft hatte wie von Polen und Irland gegen Deutschland. Dutts vage Hoffnung:

Gegen keine Mannschaft verlor der FC Bayern so oft (26 Mal), gegen kein Team kassierten die Münchner so viele Gegentore (119) wie gegen Werder. Doch was sind schon gestrige Zahlen gegen die Momentan-Wahrheit auf dem Platz. 4:0 für den FCB bereits bei Halbzeit (Lahm 20., Alonso 27., Müller Elfmeter 43., Götze 45.) und in den zweiten 45 Minuten sieben weitere Chancen, von denen jedoch nur zwei verwertet wurden (Lahm 79. und Götze 86.), da manche des Teams sich bereits im Konzentrations-Spar-Modus für das 75 Stunden später zum Anpfiff kommende Match gegen AS Rom befanden.

6:0 Tore, 10:0 Ecken, 19:0 Torschüsse, 78 % Bayern-Ballbesitz – was für ein klägliches Bremen. Keinen einzigen Torschuss – das ist Deutscher Rekord: Noch nie zuvor in 6 495 Bundesliga-Partien, hatte jemand errechnet, war jemand eine derartige Nullnummer geglückt wie an diesem Tag Bremen. „Bayern war in Normalform“, so Dutt, „und wir waren schlecht.“ Aber doch besser als letzte Saison, meinte er. „Da haben wir 0:7 gegen Bayern verloren. Und danach die Saison wieder gedreht. Und deshalb wollen wir nächste Woche gegen Köln einen Dreier machen.“ Vielleicht in einem Swingerclub – aber wohl kaum auf dem grünen Rasen.

Pep Guardiolas rasches Fazit: „Wir haben ein gutes Positionsspiel gemacht. Das 1:0 war ein Wacher. Drei Punkte mehr. Am Dienstag ist Champions League.“ Fertig. Ach ja, was er denn von Philipp Lahms zwei Treffern halte: „Ich bin enttäuscht von ihm. Ich wollte Hat-trick. Vielleicht nächstes Spiel.“ Um hinzu zu fügen: „Er hat mir sehr geholfen, als ich hier begann. Er ist einer der fünf besten Spieler in der Geschichte des FC Bayern. Ich freue mich, sein Trainer zu sein.“

Lahm zur ARD: „Ich habe noch ne in meiner Karriere einen Doppelpack gemacht. Das war etwas Besonderes. Ob das noch einmal vor kommt, wage ich zu bezweifeln.“ Doch später dann zum ZDF: „Ich bin nahe dran an der Torschützen-Kanone…“

Zum ersten Mal in ihrer gemeinsamen Begegnungs-Geschichte waren die Münchner als Tabellenführer und die Werderaner als Tabellenletzter in die Partie gegangen. Deutlicher Ausdruck: 6:0. Und dennoch ein gnädiger Sieg. Sonst wäre Bremen ein Gibraltar geworden. Wo Robin Dutt vielleicht schon bald seinen nächsten Urlaub verbringen kann.

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