FC Bayern: Ding – Dang – Dong | KICKEN IST NUR DER DRITTE TRIEB

FC Bayern – Borussia Dortmund

08. 04. 2017

4 : 1  (2 : 1)

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Der Tribünennachbar geriet mächtig in Fahrt: „Denen gehört allen in den Arsch getreten!“ Er meinte nicht die Spieler, sondern die Zuschauer. Die Fressköpfe und Säufer. Denen es als bedeutsamer erschien, rechtzeitig zur Bratwurst und zum Bier zu gelangen. Und die deshalb bereits zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff ihre Sitzschalen verließen und sich auf den Weg zu den Kiosken machten.

„Wie kann man nur bei soooo einem Spiel auf das Spiel verzichten!“, zürnte der Zürner. Dem die zur Labung Eilenden auch noch die Sicht auf den Rasen versperrten. Wie wahr: Da boten der FC Bayern und Borussia Dortmund in den ersten 45 Minuten ein fabelhaftes Feuerwerk an Action und Artistik, an Spannung und gegenseitiger Unerbittlichkeit – und besaßen bei etlichen Menschen dennoch keine Chance gegen die Nahrungsaufnahme-Gier.

Fußball, musste man beim knappen Stande von 2:1 für den FCB konstatieren, nimmt hinter dem Überlebenswillen (Bratwurst essen) und der Fortpflanzung (Sex) eben doch nur den dritten Rang in der Liste der bedeutendsten Triebe des Menschen ein.

Bei der Rückkehr von den Ständen unausweichlich das gleiche Prozedere: FCBVB kickten bereits – doch ein Teil der Tribüne offenbarte sich noch vollkommen unbesetzt. Vielleicht sollte man wie im Theater einen Gong installieren. Und wer nach dem dritten Ertönen seinen Platz noch nicht eingenommen hat, muss draußen bleiben und kann sich das Drama nur noch Hörspiel zu Gemüte führen. Ein bisschen Erziehung darf schon sein.

Man könnte sich auch ein Beispiel am FC Barcelona nehmen. Dort bringt jeder Besucher ein Getränk und ein Sandwich von zu Hause mit und verharrt während der Pause auf seinem Platz. In München würde dies zwar den Ruin der Caterer bedeuten – dafür jedoch nicht den Ruin des Matches vor und nach der Halbzeit.

Für jene am Spiel namens Fußball offensichtlich nicht enthusiastisch genug Interessierten und noch in den Wandelgängen Weilenden folgte am Samstag die gerechte Strafe übrigens stante pede, auf dem Fuße, genauer gesagt vom linken Fuße des Arjen Robben: der Rechtsaußen erzielte 210 Sekunden nach Wiederanpfiff das 3:1 – und damit war die Partie entschieden. Dortmund hisste die weiße Fahne und ab diesem Moment besaß diese Begegnung lediglich noch etwa nullkommanull Prozent an Chance, in ein mitreißendes Drama zu münden. Die Partie gab sich fortan nur noch hübsch (seitens des FC Bayern), aber als bereits entschieden.

Wäre demzufolge jemand NACH dem 3:1 zum Fütterungstrog aufgebrochen – niemand hätte sich über ihn erregt. Die Luft war raus, das 4:1 nur noch eine logische Folge der brillanten Münchner Kombinationen.

Die nun bereits auf dem Spielfeld begannen, sich für die Mittwochs-Begegnung gegen Real Madrid zu regenerieren. Und in Gedanken vielleicht bereits beim größten Trieb des Menschen weilten: den Bratwürsten ihres Präsidenten.

Jupp Suttner

DING (super):  Die unbändige Spiellaune von Robbery.

DANG (auch nicht schlecht): Dass der FC Bayern inzwischen 10 Punkte Vorsprung in der Tabelle besitzt.

DOOOOOONG (beruhigend):  Dass Sven Ulreich gelegentlich auch eigentlich fast Unhaltbare (1 x gegen Hoffenheim und nun auch 1 x gegen Dortmund) hält.

FUSSBALL IST DING, DANG, DONG.
ES GIBT NICHT NUR DING.

(Kick-Philosophie des einstigen FC Bayern-Trainers Giovanni Trapattoni)

Die aktuelle
FC Bayern-Kolumne
von Jupp Suttner

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