Auf den Spuren des FC Bayern München: Bundesliga-Auswärts-Start 2018/19 beim VfB Stuttgart
by Jupp Suttner
A m Samstag um 18.30 Uhr beginnt in Stuttgart beim VfB die neue Auswärts-Saison des FCB:
VFB STUTTGART GEGEN FC BAYERN – WARUM DIE BÖSEN SO BÖSE SIND
Es gibt gute Bayern und es gibt böse Bayern.
Die guten Bayern sagen: „Wie schön, dass Holger Badstuber beim VfB spielt!“
Die bösen Bayern sagen: „Wie schön, dass Holger Badstuber beim VfB spielt!“
Die guten FCB-Fans drücken damit ihre Hoffnung aus, dass der beliebte Ex-Bayer als gewissermaßen guter alter Freund aufläuft.
Die bösen FCB-Fans drücken damit ihre Hoffnung aus, dass Badstuber nach den beiden Böcken im Pokal und letzten Sonntag in der Bundesliga gegen Mainz vielleicht auch gegen den FCB ein Schwachpunkt der schwäbischen Defensive sein könnte. Und erneut einen Bock baut.
Außerdem hoffen die bösen Bayern-Freaks auch auf ein Auflaufen des zweiten Ex-Bayers, Mario Gomez, denn jener trägt den Kampfnamen „Chancentod“.
Warum den bösen Bayern so böse Fiesheiten entschlüpfen, liegt daran, dass der VfB dem FCB die Meisterschafts-Feier 2018 in der Allianz Arena ganz böse verdorben hat. Wer nicht mehr genau weiß, wie es vor dreieinhalb Monaten, am 12. Mai 2018, war – bittesehr:
FUSSBALL IST DING, DANG, DONG.
ES GIBT NICHT NUR DING.
(Kick-Philosophie des einstigen FC Bayern-Trainers Giovanni Trapattoni)
FC Bayern-VfB Suttgart 1:4 (1:2)
JUPP HEYNCKES: „DIE AKTION WEISSBIER-DUSCHE IST ÜBERHOLT!“
Carlo Ancelotti saß irgendwo auf dieser Welt in einer Trattoria, verleibte sich seine geliebten Tortellini ein, strich hinterher sanft über den Wanstbereich des seidenen Hemdes und dachte bei sich: „Gottseidank brauche ich diese verfluchte Weißbierdusche nicht mehr mit zu machen!“. Die vermutlich gerade irgendwo im fernen Bayern auf dem Rasen der Allianz Arena zelebriert wurde. Zu Ehren der 28. Meisterschaft des dortigen FCB.
Ancelotti zu Ehren wiederum hatte der FC Bayern in seiner letzten Saison-Partie genau so gespielt wie unter ihm. 1:4 gegen den VfB Stuttgart – eine heftige Blamage:
Die Münchner agierten in ihrem Defensiv-Verhalten, als hätten sie bereits VOR Anpfiff in Weißbier gebadet.
Ribèry kickte so, wie man es sich von einem Mann vorstellt, der gerade einen fetten Vertrag unterschrieben hat und sich nun deshalb nicht mehr anzustrengen braucht.
Und Lewandowski gab sich die redlichste Mühe, bitte JA NICHT! das 30. Saison-Tor zu erzielen.
Kein Herz im Bayern-Spiel der zweiten 45 Minuten, kein Hirn, keine Lust, nur Frust.
Weshalb die Meisterfeier nach dem Schlusspfiff mit Schalenübergabe etwas schal wirkte und die Konfetti-Kanone ihren Inhalt irgendwie gedämpft ausspie.
Und die Bierdusche? Eine wahre Farce gegenüber einst. Als die Acts noch Jubel hervorriefen. Und beispielsweise Manuel Neuer einer unschuldigen schönen und völlig ahnungslosen Hostess ein vollgefülltes Riesenglas von hinten oben über den Kopf und in das Festtagsdirndl goss, was das Mädchen anschließend großformatig in die Boulevardblätter brachte. „Aber geheiratet hat der Mistkerl“, wird sich die im Moment des Bierergusses vielleicht durchaus stolz Fühlende ein Jahr später gedacht haben, „dann doch eine andere.“
So sind sie eben, die Weißbier-Machos. Auch dieses Mal schlich Neuer wieder mit einem Weißbierglas durch die Arena. Vermutlich auf der Suche nach Jupp Heynckes. Doch der war verschwunden. „Ich denke“, so der Meistertrainer etwas später bei seiner letzten Pressekonferenz in der Allianz Arena, „dass die Aktion Weißbierdusche überholt ist. Ich hatte deshalb schon vorher beschlossen, früh in die Kabine zu gehen. In meinem Alter braucht man das nicht mehr, mit Bier überschüttet zu werden.“
Irgendwo auf dieser Welt entdeckte Ancelotti plötzlich eine Verunreinigung seines Seidenhemdes – Tortellini!
Aber wenigstens kein Weißbier.
Jupp Suttner
DING (super): Dass durch die Bayern-Niederlage das Pokalfinale gegen Frankfurt nun vielleicht doch noch spannend wird.
DANG (auch nicht schlecht): Dass Manuel Neuer zumindest schon wieder Weißbiergläser halten kann.
DOOOOOONG (beruhigend): „Dass Lewandowski wie jeder große Stürmer“, so der einst große Stürmer Jupp Heynckes, „mal eine Durststrecke durchleidet. Aber vielleicht hört sie ja nächsten Samstag beim Pokalfinale in Berlin auf…“