Die FC Bayern-DING DANG DONG Kolumne von Jupp Suttner: FREIBURG WAR WEDER EIN SIMMERING NOCH EIN KAPFENBERG

 

JUPP SUTTNERs FC BAYERN-KOLUMNE:

FUSSBALL IST DING, DANG, DONG.
ES GIBT NICHT NUR DING.

(Kick-Philosophie des einstigen FC Bayern-Trainers Giovanni Trapattoni)

 

FC Bayern-SC Freiburg 5:0 (2:0)

 

Freiburg war

weder ein Simmering

noch ein Kapfenberg

 

Als der legendäre österreichische Kabarettist Qualtinger seine Kunstfigur Travnicek auf Europa-Reise schickte, berichtete dieser von einem Stierkampf, den er beobachtet habe: „A matte Sach. Simmering gegen Kapfenberg – daaaas nenn ich Brutalität!“ Für Austria-Kick-Unkundige: Simmering  (heute Landesliga) und Kapfenberg (am gestrigen Sonntag 16. der 1. Liga) sind zwei legendäre Fußballclubs aus dem 11. Wiener Bezirk bzw. der Steiermark. Beide waren damals, in den 50er-Jahren, vermutlich ausgestattet mit einem Hauch von Holzhackermentalität.

Als der legendäre FC Bayern seine Elf auf Europa-Reise schickte, berichtete diese: „Pilsen und Mailand – a matte Sach!“. Die wahre Brutalität hingegen – also ergebnistechnische Gegenwehr – nicht in der Ferne, sondern hierzulande:

Union, VfB, Augsburg, Yannick Sommer, Modeste – eine Münchner Punkteverlustigkeit nach der anderen! Nur Leverkusen zwischendurch gestaltete sich wie ein Europa-Urlaub – 4:0, Wellness pur.

Und die nächste Brutalität nun? Der Tabellenzweite Freiburg?

Hatte ganz Deutschland gehofft.

Doch der SC war weder ein Simmering noch ein Kapfenberg, sondern ein südwestdeutsches Leverkusen – 5:0, Kur pur. Mit fünf verschiedenen Torschützen – ein Treffer bezaubernder als der andere:

Gnabry 13. Minute, Choupo-Moting 33. (in wunderbar bewegungsfließender Lewandowski-Manier), Sané 52., Mané 56., Sabitzer 80.

„Wir wollten“, so Christian Streich hinterher bei der Pressekonferenz, „raus gehen und mutig sein, so wie immer, und in die Zweikämpfe kommen. Aber es ist uns nicht gelungen. Wir waren auch nicht aggressiv genug.“ Es fehlte das Quengeln a la Qualtinger im Auftreten der Breisgauer. „Wie waren körperlich und mental nicht in der Lage, den Bayern Paroli zu bieten.“ Und nickte Nagelsmann zu: „Herzlichen Glückwunsch, Julian!“

Der clever genug war, Komplimente an den 5:0 Besiegten zu überreichen: „Freiburg ist ein extremer Konkurrent für uns und sie spielen sehr guten Fußball.“ Wenn auch nicht gestern in der Allianz Arena. Der FCB hingegen: „Was wir in Dortmund 45 Minuten lang gut gemacht haben, haben wir heute 90 Minuten lang geschafft.“

Nun am Mittwoch im Pokal beim FC Augsburg. Man kann darauf wetten, dass der FCA ziemlich kapfenbergsimmerisch auftreten wird. Um die etwas Zarten unter den Münchnern wie beim Stierkampf auf die Hörner zu nehmen. A matte Sach wird dieses Derby garantiert nicht werden.

Und vielleicht sitzt ja Travnicek auf der Tribüne. Aber nur, wenn ihn das Reisebüro vermittelt hat.

 

DING (super): Dass Bayern nun bereits Zweiter ist.

DANG (auch nicht schlecht): „Dass es gut ist zu wissen, dass wir uns auf ihn verlassen können.“ (Nagelsmann über Eric Maxim Choupo-Moting)

DOOOOOONG (beruhigend): Dass der FCB im Gegensatz zur letzten Saison das richtige Auswechseln gegen Freiburg gelernt hat.

 

Hier der berühmte 1956er-Qualtinger-Vortrag „Travnicek im Urlaub“:

https://www.youtube.com/watch?v=9YahkVny6bA

Und hier könnt ihr frühere DingDangDong-Kolumnen lesen:

https://fussball-stories.de/category/kolumnen/fc-bayern-kolumne-ding-dang-dong/

 

 

 

 

 

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