FC Bayern – DING DANG DONG: Nagelsmann ist es “scheißegal”

FUSSBALL IST DING, DANG, DONG.
ES GIBT NICHT NUR DING.

(Kick-Philosophie des einstigen FC Bayern-Trainers Giovanni Trapattoni)

 

FC Bayern-Eintracht Frankurt 1:2 (1:1)

 

 

NAGELSMANN IST ES „SCHEISSEGAL“

 

(OB DIESE NIEDERLAGE VERDIENT WAR ODER NICHT)

 

 

Im Gästeblock skandierten die Frankfurter Fans kurz nach Spielbeginn: „Aus-wärts-Sieg! Aus-wärts-Sieg!! Aus-wärts-Sieg!!!“. Diese Träumer. Hatten wohl zu intensiv an den Worten ihres Eintracht-Trainers Glasner geschnüffelt: „Wir fahren nach München“, hatte er noch am Main verkündet, „um dort zu gewinnen. Das sage ich voller Überzeugung. Das möchte ich auch in den Augen der Spieler sehen!“

 

Wussten denn weder er noch die Fans, dass man seit 21 Jahren nicht mehr an der Isar gegen die Bayern gesiegt hatte?

 

Dass die Münchner von den letzten 30 Bundesligaspielen in der Allianz Arena 25 gewonnen hatten? (nebst fünf Remis.)

 

Und dass zudem Wiesn-Zeit war, wenn auch ohne Wiesn, in welcher der FCB seine Begegnungen als gemähte Wiesen zu betrachten pflegte?

 

Und wussten die Hessen desweiteren nicht, dass die Bayern inzwischen total unbesiegbar geworden waren, weil doch ihr neuer Trainer namens Nagelsmann „Der bessere Hansi“ ist, wie eine örtliche Boulevardzeitung am Tag vor dem Match schlagzeilte?

 

Ob dem Original-Hansi diese Headline vor Augen gekommen war, entzieht sich unserer Kenntnis, logischerweise ebenso, was er sich dabei wohl gedacht haben könnte als 7-FCB-Titel-Holer. Aber der Bundestrainer saß auf alle Fälle auf der Tribüne und konnte konstatieren, dass in den Augen der Frankfurter Kicker genau jene Überzeugung zu erblicken war, die ihr Übungsleiter von ihnen erwartete.

 

Natürlich hatten sie Glück, einen 2:1-Sieg (1:0 Goretzka, 29., 1:1 Hinteregger, 32., 1:2 Kostic, 83.) gegen die Unbesiegbaren errungen zu haben – doch es war durchaus das Glück des wirklich Tüchtigen. Wobei der Allertüchtigste ihr Keeper Kevin Trapp war. Glasner: „Wir hatten heute einen phantastischen Torhüter.“ Der Phantastische selbst gestand auf die Pressekonferenz-Frage, ob dies das beste Spiel seiner Karriere gewesen sei: „Sicher eines davon“. Stellte jedoch nicht sich, sondern das gesamte Team in den Fokus: „Wenn man in München gegen Bayern zurückliegt und dann doch noch gewinnt, da braucht es einen Top-Tag! Und den hatten wir heute.“ Ein Top-Tag inklusive Trapp-Tag.

 

Selbstverständlich haderte Nagelsmann mit der ersten Pflichtspiel-Niederlage seiner Bayern-Zeit. „Ob sie verdient war oder nicht, ist mir relativ scheißegal. Wir hatten 20:5 Torschüsse!“ Aber schlechter schlafen als sonst nach einem Spiel werde er deshalb auch nicht, „denn ich schlafe nach JEDEM Spiel schlecht – auch nach einem Sieg.“ Der danebensitzende Glasner lächelte sanft.

 

„Das ist eben Fußball“, stellte Thomas Müller fest. Und Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic respektierte, wie „eiskalt“ Frankfurt agierte. Deren Fans außer dem Aus-wärts-Sieg irgendwann forderten: „Ziiiieht den Bay-ern die Leder-hosen aus…“

 

Was durchaus gelang.

 

Jupp Suttner

 

 

DING (super): Dass die Bayern trotz der Niederlage noch Tabellenführer sind.

 

DANG (auch nicht schlecht): Dass es an der Tabellenspitze nicht mehr so langweilig ist.

 

DOOOOOONG (beruhigend): Dass der FC Bayern sich die Torchancen m Grunde genauso kreativ erspielte wie in den Matches zuvor – und es deshalb im Grunde nur an der VERWERTUNG dieser zahllosen Gelegenheiten lag.

 

 

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