Ding, Dang, Dong | DER SIEG DES PSYCHISCHEN WIDERSTANDS

UND HEUTE ABEND GEGEN DORTMUND!

Der letzte Mittwochabend war der Abend der Denker. Der spanische Philiosoph Pep Guardiola, sich bei der Pressekonferenz nach der Bayern-1:2-Niederlage gegen Mainz gequält über die Glatze streichend: „Fußball ist sehr kompliziert.“ Der Schweizer Verhaltensforscher Martin Schmidt, zwei Meter daneben sich kraftvoll durch die volle Haarmähne wühlend: „Im Fußball benötigt man psychische Widerstandskraft.“

Wobei der heftigste Widerstand gegen sich selbst auf zu bringen war: „Natürlich“, so der 05-Coach, „haben wir letztes Wochenende vor dem Leverkusen-Spiel überlegt: Holen wir uns gelbe Karten?“

Wegen des heutigen Samstags. Denn da kommt Darmstadt nach Mainz – eine vielversprechende Angelegenheit, voll zu punkten. Wenn alle Mann an Bord sind.

„Nein, habe ich den Jungs gesagt“, sagt Schmidt. Man werde das mit den Gelben Karten bleiben lassen. Sondern versuchen, mit voller Kapelle gegen Bayern auf zu laufen. Weil:

„Wir wollen den NÄCHSTEN Schritt machen“, habe er seinem Team ein geimpft, „wir fahren nach München, um etwas zu HOLEN!“. Kunstpause. „Und ich habe dabei immer über das GEWINNEN geredet.“

Dies war der erste Triumph der psychischen Widerstandskraft – sich dem bequemen Fatalismus entgegen zu stemmen. Sich zu entschließen, keinen Gedanken an das Nichtverlierenwollen zu verschwenden. Sondern stattdessen das Maximum ins Auge zu fassen. Den Sieg.

Desgleichen galt es psychischen Widerstand gegen die Historie zu leisten. „Es gibt in Mainz ja diese bedeutende Geschichte“, so Schmidt, „dass die Mannschaft vor fünf Jahren mal in München gewonnen hat. Ich habe den Spielern gesagt: ‚Diese Geschichte ist nicht wichtig. Wir wollen UNSERE Geschichte machen!“.

Und sie machten sie. Schmidt: „Jetzt können sie fünf Jahre über UNS reden.“

„Außerdem“, so der Mann, der die Mainzer derart clever coachte, dass der Tabellenfünfte dem FC Bayern die erste Heimniederlage der Saison zu fügte, „war das gut für die Bundesliga. Die lebt von Abenden wie diesen.“

Der nächste große Abend steht heute auf dem Programm. 18.30 Uhr. BVB gegen FCB. Nach dem jüngsten Verlauf wirken die Dortmunder nun irgendwie favoritisiert. Doch die Schwarzgelben müssen auf eines gefasst sein:

Auf psychischen Widerstand der Bayern. Peps Stars werden ihn in die Waagschale werfen wie vielleicht noch nie in dieser Bundesliga-Saison. Die Münchner werden demzufolge garantiert nicht auf ein Remis aus sein. Sondern den Sieg anstreben.

Schmidt und Mainz haben offenbart, wie es funktioniert.

Jupp Suttner

DING (super): Dass Arjen Robben wieder so in Form ist, dass er Tore mit links erzielt.

DANG (auch nicht schlecht): Dass mit Benatia wieder Kopfballstärke bei den Bayern eingekehrt ist, so dass Kimmich und er die Innenverteidgung bilden können, während Alaba links den momentan unsicheren Bernat ersetzen kann.

DOOOOOONG (beruhigend): Dass nun Dortmund als Favorit für heute Abend gilt und der FC Bayern endlich mal wieder als „Jäger“ den Rasen betreten kann. bestreitet.

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