Ding, Dang, Dong – Die große Meisterfeier des FC Bayern

FC Bayern – Mainz 05  |  2:0  |

PEP GURADIOLA TOTAL ZERKNIRSCHT: „ICH MUSS MICH VERBESSERN!“   Blaskapelle & Konfetti-Parade, Laptop & Lederhose, der Stern des Südens & Mia san mia, We are the Champions & For ever Number One, Weißbierduschen & die Meisterschale, Humba Humba & Tätärä, kein Triple & kein Double – aber die 25. Jubiläums-Meisterschaft: Der FC Bayern zelebrierte sie so würdig und zugleich ausgelassen bis übermütig, wie es sich für einen FC Hollywood geziemt. In prachtvollstem Rahmen. Und bewusstem Schwelgen in den Gefühlen des Jetzt und Einst – als man beispielsweise am Samstag vor Spielbeginn 23 Legenden die 24 bisherigen Meisterschaften präsentieren ließ. Kaiser Franz Beckenbauer, Michael Ballack, Katsche Schwarzenbeck, Titan Kahn, Bulle Roth, Mao-Kapitalist Breitner und so weiter. Sogar Sammy Kuffour aus Ghana war eingeflogen. Alles bestens also. Und dann diese Pleite. Die 107 Minuten nach Saison-Ende Pep Guardiola veranlasste, sich zutiefst zerknirscht zu geben. Und zu gestehen: „Ich muss mich verbessern. Aber ich habe ein Jahr Zeit.“ Zum Trainieren der Reflexe. Denn wieder hatte der Bayern-Coach eine herbe Niederlage einstecken müssen. Gegen Jerome Boateng. Im Weißbier-Dusch-Duell. Wie bereits 2014 war es seinem Innenverteidiger gelungen, ihn als Erster von allen mit Gerstensaft zu überschütten. „Ich hoffe“, so der Trainer, „wir gewinnen nächstes Jahr wieder“ – denn falls ja, so werde es ihm eine Freude sein, an diesem Traditionsbrauch teil zu nehmen. Der auch – wie stets – die Fotografen entzückte. Wobei einer vor Spielbeginn jedoch stöhnte: „In Paderborn müsste man sein! Stell’ dir vor, beide Mannschaften dort steigen ab und es liegen am Ende 22 Mann auf dem Rasen und heulen – so etwas hat es noch nie gegeben!“ Am besten abgelichtet von erhöhter Perspektive. „Hier in München ist dafür gut, dass sie bereits im Trikot der neuen Saison spielen – diese Bilder kann man in den nächsten Wochen gut gebrauchen.“ Die neuen Trikots brachten einen 2:0-Sieg (25. Lewandowski, 48. Schweinsteiger in seinem 500. Bundesliga-Pflichtspiel für den FCB) und die Erkenntnis: 2015/16 dominiert wieder das urFCbayerische Rot!-Rot!!-Rot!!! (Trikot, Hose, Stutzen). Und zwar ein tiefes, dunkles, drohendes, selbstbewusstes Rot. Manche sagen auch, es sei exakt das Audi-Rot des Sponsors. 22 Mal haben die Bayern in dieser Bundesliga-Saison zu Null gespielt – neuer Rekord. 20 Mal davon mit Manuel Weltsportler des Jahres Neuer – gleichfalls Ewigkeits-Bestleistung (bisher Kahn, 19). Das Saison-Fazit zogen bei der Abend-Party im Münchner Postpalast drei Weltmeister mit einer Benotung vor der ZDF-Sportstudio-Kamera. Lahm gab seinem FC Bayern eine 2, Müller 2+ und Schweinsteiger „1-2“. Letzterer wird mit ManU in Verbindung gebracht, während Guardiola behauptet, fest mit ihm zu planen. Rechnet auch Team-Kapitän Philipp Lahm mit seinem Vize-Kapitän für 2015/16? „Nö!“. Es war bereits der Zeitpunkt der Medien-Veralberung angebrochen. Rund 15 Stunden später, am Pfingstsonntag, traten die Deutschen Meister und Meisterinnen gemeinsam auf dem Münchner Rathaus-Balkon auf – die Nationalmannschaftsspielerinnen extra mit dem Hubschrauber aus dem Schweizer WM-Trainingslager eingeflogen. Ein Verein – zwei Schalen. Doch noch ein FCB-Double. Rund 20 bis 25 000 Fans sorgten auf dem Marienplatz für eine derart gewaltige Stimmung, als habe der FC Bayern nicht das Männer-Einzel und das Mixed-Doppel gewonnen, sondern ein wahrhaftes Triple. „Ihr seid die besten Fans der Welt!“, rief Präsident Karl-Heinz Rummenigge der wogenden Masse zu. Die denn auch sofort zu singen begann: „B-V-B – Hu-ren-Söh-öh-öhne…“ Müller zwang geschätzte 19 000 der Anwesenden zum Humba in die Knie und Schweinsteiger brachte sie zum Hüpfen. Um etwa 15.30 Uhr jedoch begannen die Spieler(innen) sich zurück zu ziehen. Zwei Stunden später, auf dem Heimweg vom Feier-Event in Münchens Innenstadt, sagt einer in der U-Bahn: „Host g’hert – die Sechzger müass’n in d’Relegation!“. Der andere zuckt die Schultern: „Is ma wurschd…“ 1860, die Blauen – ein ferner Planet. Und was wird 2015/16 den Roten bringen? Pep Guardiola: „Nächste Saison wir werden zurück kommen. Und wir werden besser, stronger, stärker zurück kommen.“ Denn: „Weiter, immer weiter.“ Zur nächsten Weißbierdusche. Vorher jedoch in den Urlaub. Wohin? Die Spieler des FCB zeigen es – hier (Copyright Marketing Visittrentino.it & toctoc/Ammer München):

https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Cxpr0elDRYc

Jupp Suttner

DING (super): Dass der FC Bayern eine 2014/15-Bilanz mit den Bestandteilen Deutscher Meister plus 2 x Halbfinale auf zu weisen hat – wie viele europäische Mannschaften erreichten ähnliches?

DANG (auch nicht schlecht): Dass trotz des Nicht-Triples die Fans ihren FCB feierten, als hätte er das Triple und noch viel mehr errungen.

DOOOOOONG (beruhigend): Dass man auch nächste Saison als Besitzer einer FCB-Dauerkarte ohne zahlen zu müssen die Heimspiele der FC Bayern-Frauen besuchen kann.

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Ab der Bundesliga-Saison 2015/16 lesen Sie hier unsere neue Reise-Stories-Serie:

AUF DEN SPUREN DES FC BAYERN

Was Sie alles wissen müssen, wenn Sie zu Auswärtsspielen des FC Bayern reisen. Sowie: Was Sie alles wissen müssen, wenn Sie von auswärts sind und Heimspiele des FC Bayern besuchen. Freuen Sie sich auf diesen Service! Bis es soweit ist jetzt bereits regelmäßig an dieser Stelle:

FUSSBALL IST DING, DANG, DONG. ES GIBT NICHT NUR DING.

(Kick-Philosophie des einstigen FC Bayern-Trainers Giovanni Trapattoni)

Die aktuelle FC Bayern-Kolumne von Jupp Suttner Abdruck dieser Story auf anderen Websites, Print- oder sonstigen Medien nur gegen Honorar. Bitte setzen Sie sich bei Interesse direkt mit dem Autor in Verbindung: JSuttner@aol.com

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Aktuelle Termine für die Heim- und Auswärtsspiele des FC Bayern finden Sie hier: FC Bayern München

 

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